Cradle

Eine „Wiege“ für den Pocket PC

Dieses Projekt erhebt nicht den Anspruch auf Genialität, sondern soll nur zeigen, wie hilfreich ein
paar FischerTechnik-Bausteine im Alltag sein können.

Nach dem Kauf meines neuen Pocket-PC habe ich zunächst festgestellt, dass er beim Laden und Synchronisieren ziemlich gefährlich an der Tischkante lag, durch das Kabel in ständiger Gefahr, vom Tisch gezogen zu werden.

Eine „Docking-Station“ oder „Cradle“ wurde nicht mitgeliefert, und hätte wohl eigens einen Transport aus Südost-Asien notwendig gemacht. Denn ohne eigenes Ladegerät (hier bediente man sich des beim Gerät bereits mitgelieferten USB-/Lade-Kombikabels), fand ich 35 Euronen für ein Stück Termoplast bestenfalls durch hohe Luftfrachtkosten gerechtfertigt.

Der größte Nachteil war in meinen Augen aber, dass die Schutzhülle, die ich dem Taschenkalender inzwischen spendiert hatte, jedes Mal hätte entfernt werden müssen, um das Gerät zu laden.

Dank ein paar Bausteinen und einer zehnminütigen Kreativpause, ist das Problem nun hinreichend gelöst.

Übrigens: Vielleicht kann ich mich ja noch aufraffen, und meine gesamten Schreibtisch-Utensilien (Kugelschreiberköcher, Ablage, Tesa-Roller, Briefklammernaufbewahrung…) im neuen Design verwirklichen. Ich muss mal meine schwarzen Steine zählen…

Warum Videoschnitt

Warum überhaupt Videos schneiden?

Kein Mensch kann Videos – auch ein Profi normalerweise nicht – in der Reihenfolge aufnehmen, in der man sie später einem auch nur halbwegs nüchternen Publikum zumutbar vorführen kann. Gründe hierfür sind etwa:

  • Beim Schwenk über ein eindrucksvolles Bergpanorama, schiebt sich plötzlich der nette Herr mit dem nach oben geklapptenSonnenschutz-Brillenvorsatz ins Bild und schaut fassungslos ins Objektiv. Der Schwenk wird also wiederholt.
  • Das Video soll mit einem Sonnenuntergang enden. Was aber, wenn es am letzten Abend regnet?
  • Ein Hochzeitsvideo beginnt – vielleicht -(Diskretion natürlich immer wahrend) mit dem Ankleiden der Braut. – Glauben Sie wirklich, Sie wären in der allgemeinen Hektik vor der Hochzeit hier mit Ihrer Kamera willkommen?
  • Sie wollen Ihren Hausbau dokumentieren. Dummerweise wird zwischen Rohbau und Richtfest Ihr Sohn eingeschult. Wollen Sie wirklich auf diese Bilder verzichten?
  • Mopsi macht immer Männchen, nur nicht, wenn man mit der Kamera auf ihn zielt.
  • Ihre Schwiegermutter fällt beim Gartenfest in die Bowle. Sie halten drauf mit der Kamera! Hinterher überlegen Sie sich aber, dass das der ohnehin angespannten Beziehung nicht förderlich ist, diesen Clip im Familienkreis zu zeigen.

Kino- und Fernsehfilme werden allein schon aus Kostengründen in einer wilden Mischung aufgezeichnet und dann erst im Schnitt verarbeitet. Deswegen hat auch der Held nach all den Strapazen der letzten zehn Minuten – wenn der Requisiteur nicht aufpasst – ein sauberes Hemd an als vorher. Gründe für einen Videoschnitt gibt es viele. Das Schneiden ist und bleibt elementarer Bestandteil des Hobbys „Filmen“. Wenn Sie dazu partout keine Lust aufbringen, sollten Sie vielleicht doch lieber fotografieren.

Zum Schneiden gehört:

  • Das Kürzen, Neuanordnen und ganz generell das Ausmisten des aufgenommenen Rohmaterials.
  • Das Hinterlegen der arrangierten Films mit Hintergrundmusik und Geräuschen
  • Das Hinzufügen von Titel und Abspann
  • Das (sparsame!) Hinzufügen von Spezialeffekten und Schnitten
  • Das Aufsprechen von Kommentaren

Ganz früher, als Video noch analog war, da benötigte man für diese Aufgaben zwei Videorecorder, oder einen Recorder und eine Kamera. Dann wurde das Band so lange vor gespult, bis man eine passende Szene gefunden hatte. Nun konnte der zweite Recorder die Aufnahme aufzeichnen. Dann ging die Spulerei mit der nächsten Szene weiter. Weil das richtig viel Arbeit machte, wurden sehr viele ungeschnittene Videos gezeigt, unterlegt von live gesprochenen Kommentaren wie:

„Das ist jetzt nicht so gelungen, weil da gleich – aber das seht Ihr ja selbst. Aber das kommt auch gleich nochmal…“

Dazu kam das Problem, dass durch das Überspielen die Qualität des Videos sehr gelitten hat. Wenn das doch jemand gemacht hat, dann nannte man dieses Verfahren „Lineares Schneiden“ oder, in neudeutsch „Linear Editing“. Weil das arg nervig ist, und inzwischen ohnehin von der Zeit überholt ist, wollen wir und hier nicht weiter damit beschäftigen.

Non Linear Editing“ ist ein Kind des Computerzeitalters. Wir nehmen den ganzen Krempel, den wir aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen meinten, auf Kassette festhalten zu müssen und überspielen das Ganze erst einmal auf den Computer. Weil die Kameras, mit denen wir uns hier beschäftigen, alles ohnehin digital aufgenommen haben, passiert das Ganze ohne Qualitätsverlust. Diesen Vorgang nennt man „Capturen“, ein Begriff, mit dem die Engländer das Einfangen wilder Tiere für den Zoo oder das Übertragen vom Geburtstagsvideo auf die Festplatte bezeichnen. Sie benötigen etwa 13 Gigabyte an Festplattenspeicher für eine Stunde Videoband.

Wie funktioniert das in der Praxis?

Damit das Capturen funktioniert, hilft es, wenn man sich überlegt wie der Vorgang abläuft. Das Band spielt also das Video, und der Computer schreibt das Signal auf die Festplatte. Haben Sie schon einmal versucht, eine Bandansage abzuschreiben? Etwa eine Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter? Dann ist Ihnen auch klar, dass man schnell sein muss. Wenn man aus dem Takt kommt, ist die Nummer durch, und man hat von der Nummer nur ein paar Ziffern auf dem Zettel. Aber welche Ziffern fehlen eigentlich?

So ist das auch beim Capturen. Wenn der Computer Probleme hat, die Filmdaten schnell genug auf die Festplatte zu schreiben, dann fehlen halt Bilder im Video und die Bewegungen werden holperig. Man nennt das „Lost Frames“, damit die Engländer uns auch verstehen.

Dann fängt man also wieder von vorn an und hofft, dass der Computer diesmal schneller ist. Als das Hobby mit dem digitalen Video anfing, bezahlbar zu werden, damals zu Ende des letzten Jahrtausends, da musste man seinen Computer mit sehr viel Sorgfalt zusammenstellen, damit er überhaupt diese erforderliche Geschwindigkeit über den geforderten Zeitraum von bis zu 60 Minuten einhielt. Heute ist ein aktueller Wald-und-Wiesen-PC durch die Bank „videotauglich“. Dennoch kann man durch falsches Herangehen auch heute noch in den „Genuss“ von „Lost Frames“ kommen. Vermeiden Sie also während Sie ihr Video capturen alles, was den Computer belastet. Das könnte z.B. ein Virenscanner sein, der im Hintergrund läuft. Andere Programme, die Sie noch nicht geschlossen haben, eine offene Internet-Verbindung, der Einsatz des PC als Musikbox beim Capturen…

Wenn Sie das Rohmaterial von der Kamera auf den PC übertragen haben, ist die Geschwindigkeit nicht mehr so wichtig. Wenn dann im Hintergrund andere Programme laufen, strapaziert das im ungünstigsten Fall nur Ihre Geduld beim Berechnen von Videoeffekten, aber es gehen keine Bilder mehr verloren. Nur beim Datentransfer von der Kassette zum PC und eventuell des geschnittenen Films zurück auf die Kassette, ist eine konstant hohe Geschwindigkeit erforderlich. Um diesen Datenstrom von der Kamera in den PC zu leiten, haben Apple und Sony ein spezielles Kabel (mit der dazugehörigen Elektronik)

entworfen – Firewire.

Apple nennt dieses Kabel Firewire, bei Sony heißt es iLink. Es sind lediglich zwei Namen für dieselbe Sache. Umdas Ganze noch weiter zu verwirren, nennen viele dasselbe Kabel auch

IEEE 1394. Was aber wiederum nur der Name der technischen Norm

für dasselbe Kabel ist. Also nicht verwirren lassen.

Dieses Kabel wird nun auf der einen Seite in die Kamera gesteckt. (Dort steht am Gehäuse meist die Bezeichnung „DV-Out“. Die Andere Seite des Kabels kommt in die entsprechende Buchse am PC. Wenn Ihr PC keine solche Schnittstelle hat, kann man das leicht und preiswert nachrüsten.

Ein Firewire-Kabel gibt es mit einem sechs poligen Stecker und mit einer vierpoligen Variante. Meist benötigen Kameras die vierpolige Version, ein PC will meist den sechs poligen Stecker. Deswegen benötigen Sie fast immer ein 4/6-Kabel für das Capturen von Videos. Ob Sie das Kabel nun bei Sony, Apple oder von einem anderen Computerzubehör-Lieferanten erwerben, spielt für die Qualität des Videos überhaupt keine Rolle.

Inzwischen sind auch einige Video-Kameras mit der so genannten USB-Schnittstelle auf dem Markt. Ich persönlich halte von dieser „Neuerung“ nichts, denn USB reagiert – technisch bedingt – viel empfindlicher auf die Auslastung eines PC als die Durchsatz starke Firewire-Schnittstelle. Eine Fernsteuerung der Kamera wird ebenfalls noch nicht unterstützt. Der einzige Pluspunkt, der für USB spricht, ist, dass diese Schnittstelle für den Hersteller der Kamera preisgünstiger zu realisieren ist.

Sobald Sie beide Geräte mit dem Kabel verbunden haben, stellen Sie die Kamera in den Abspielmodus, ohne auf „Play“ zu drücken. Auf dem PC kommt nun das Videoschnittprogramm zum Einsatz. Dort stellen Sie ein, wohin Sie

die Videodaten speichern wollen und starten den Capture-Vorgang. Von nun an steuert der PC ihre Kamera.

Das Video wird entweder als eine große Datei auf den PC geschrieben, oder für das spätere Schneiden praktischer, bereits vom Computer in kleine

Datei-Häppchen unterteilt. Für eine Stunde Rohmaterial benötigen Sie übrigens

13 Gigabyte an Festplattenspeicher.

Ein Programm, das das Capturen und Unterteilen von Videos ganz elegant löst, ist „scenalyzerLive“, das man für derzeit knapp 40 Euro im Internet erwerben kann. Das Programm unterteilt Videodaten bereits beim Capturen nach Aufnahmezeitpunkt in einzelne Dateien und benennt sie auf Wunsch individuell nach Zeit und Datum um. Ich selbst nutze das Programm seit vielen Jahren und freue mich immer, dass ich für den Vorgang des Capturens nicht extra das große, Arbeitsspeicher intensive Videoschnittprogramm starten muss. (scenalyzerLive ersetzt ein solches Schnittprogramm nur bedingt.) Da sich die Software kostenlos ausprobieren lässt – beim Capturen mit der Testversion wird ein Wasserzeichen über das Video gelegt – können Sie leicht selbst austesten, ob das Programm Ihnen zusagt.

Sobald die Dateien auf der Festplatte abgelegt sind, beginnt der kreative Teil des Hobbies. Die Sammlung an Szenen muss gesichtet werden. Die wenigen Stellen, die Sie für vorführwürdig halten, kürzen Sie, so dass die Kernaussage der Szene herausgearbeitet wird. Dann arrangieren Sie die Szenen in einer für den Zuschauer nachvollziehbaren Reihenfolge, etwa ein „Tag im Urlaub auf Mallorca.“ Sie beginnen also mit dem Frühstück, packen die Utensilien für den Strand. Lassen den Zuschauer über den Stand wandern, laden Ihn zum Mittagspicknick ein, lassen ihn einen Blick erhaschen auf die nachmittägliche Kultivierungsphase (Duschgeräusche, Deo-Roller, Nagellack…), nehmen ihn mit zum Buffet und lassen ihn am abendlichen Bummel über die Promenade teilhaben. Mit einem Sonnenuntergang beschließen Sie das Video. Zugegeben, nicht Oskar-verdächtig, aber nachvollziehbar für den Zuschauer!

Schmeißen Sie großzügig alles aus dem Film, was Ihnen nicht wirklich zusagt. Das aufgenommene Material für einen üblichen Abend-Krimi würde sicherlich für einen Fünf-Stunden-Epos reichen. Dass Sie ihn vor dem Fernseher genießen können, liegt auch daran, dass der Regisseur gut mit der Schere umgehen kann und Ihnen nur das Beste vom Besten anbietet. Und hinter Ihrem Werk steckt ein deutlich kleineres Budget, eine deutlich schlechtere Ausrüstung (nicht nur die Kamera, Licht, Mikrofon, Stativ, Kräne, Dollies…) und vor allem viel weniger Erfahrung.

Dafür haben sie Engagement, Ideen und Spaß an der Sache zu bieten, die dem Routinier oft abhanden gekommen sind. Dennoch, versuchen Sie auch bei der einzigartigen und sagenhaften Safari, von der sie mit zehn Kassetten nach Hause zurückkommen, das Material auf maximal zwanzig Minuten richtig packender Szenen einzudampfen. Fünfzehn Minuten wären sogar besser! Wenn Sie nach lediglich einem üblichen Mallorca-Urlaub noch die Aufmerksamkeit Ihrer Zuschauer für zehn Minuten fesseln können sind Sie gut! Und bitte, lassen Sie das Hochzeitsvideo nicht länger werden als die Veranstaltung selbst! Das guckt sich hinterher kein Schwein an, es sei denn er wird zwangsverpflichtet. Das Ganze, auf eine Viertelstunde amüsant zusammengefasst, wird hingegen auch nach Jahren gelegentlich gern mal wieder genossen!

Noch ein Hinweis: Bei den Profis zeichnet sich im Bereich der aktuellen Berichterstattung übrigens gerade ein Wandel weg von den Kassetten zu entweder optischen Datenträgern oder Flash-Speicher ab, die Sie auch in DigiCams finden. Natürlich in gänzlich anderen Kapazitätsgrößen. Der Vorteil liegt auf der Hand: man kann die aufgenommenen Szenen einfach auf den PC kopieren, ohne diese vorher capturen zu müssen. Das geht schneller, denn der Vorgang des Capturens dauert immer so lange, wie das aufgenommene Material lang ist. Eine Kassette von 60 Minuten Länge, benötigt eben auch 60 Minuten, bevor man mit dem Schneiden überhaupt erst anfangen kann.

In der News-Berichterstattung ist das lange! Zudem kann man mit den neuen Datenträgern auch bereits nach der Aufnahme Szenen direkt löschen und so wieder Speicherplatz freigeben. Eine Kamera die Ihnen eine solche Arbeitsweise zu bezahlbaren Preisen gestattet ist die Everio GZ-MC500 von JVC. Hier entfällt das Capturen komplett und die Daten werden vom Datenträger der Kamera über USB in den PC kopiert. Weil das lediglich ein Kopiervorgang ist und kein zeitkritische Capturen, ist die Anbindung über USB nicht hinderlich. Meine oben gemachten Einwände bezüglich dieser Schnittstelle greifen hier also nicht!

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Diascanner

Dias scannen mit der DigiCam

Wer aus analogen Fototagen noch viel Diamaterial in das Computerzeitalter hinüber retten will, der steht vor einem Dilemma.

Die besten Ergebnisse erreicht man natürlich mit einem dafür konstruierten Filmscanner. Diese Geräte liefern ein hervorragendes Ergebnis. Sie lassen sich auf das Filmmaterial einmessen und produzieren hervorragende TIFF-Dateien in astronomischer Größe, die für jede Form der Weiterverarbeitung eine ausgezeichnete Basis darstellen.

Wegen dieses Qualitätsarguments steht auch auf meinem Schreibtisch so ein Gerät mit SCSI-Anschluss.
Nur, wenn ich keine A3-Ausbelichtung im Fotosatz benötige, sondern ein Dia für eine Web-Site verwenden will, oder eine Dia-Show auf DVD brennen, dann ist das ein wenig wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Wer einmal 30 Diamagazine mit einer Scan-Zeit von 3 Minuten pro Dia digitalisiert hat, der hat vor allem eins bewiesen: Geduld.
Es muss doch auch einfacher gehen?

Es muss doch auch einfacher gehen? Und es geht! Mit einer handelsüblichen DigiCam und einer optischen Bank aus FischerTechnik. Die „Scan-Zeit“ beträgt etwa 1/30 Sekunde. Die Auslösung erfolgt bequem über den Computer und die Handhabung der Dias bleibt gegenüber dem Filmscanner gleich: Dia einlegen – Computer scannen lassen – Dia tauschen.

Die Güte der optischen Bank, die wir mit FischerTechnik-Bordmitteln erreichen können, ist sicherlich nicht für hochpräzise Aufgabenstellungen geeignet, aber für ein paar Digitalisierungen in DVD-Qualität, eine Glückwunschkarte oder die Web-Site reicht sie allemal.

Wichtig ist, dass Sie dort, wo sie Bildbühne, Objektiv und Kamerahalterung später verschieben wollen, die Steine mit einer durchgängigen Fuge aneinander reihen.

Den „Montageflansch“, der das spätere seitliche Ansätzen von Teilen ermöglicht, sollten Sie immer auf die Seite setzen, an denen keine verschiebbaren Komponenten montiert sind.

Zur Erhöhung der Stabilität hat es sich bewährt, eine Metallstange, wie sie bei FischerTechnik etwa für die Achsen Verwendung findet, einzuschieben.

Beginnen sollten wir mit einer stabilen Kameraauflage, die Sie um Ihr Modell herum stricken. Ich habe meine Versuche mit einer Canon IXUS gemacht, für die ich eine kleine Sitzbank gebaut habe, die mit roten Verkleidungplatten ausgelegt wurde.

Da etwa die IXUS nicht über eine Naheinstellgrenze verfügt, mit der sich ein Dia formatfüllend abbilden ließe, benötigt man eine Zwischenoptik. Ich habe mich, weil im Haushalt verfügbar, für das Objektiv meines Diaprojektors entschieden.

Die Schienen der „optischen Bank“ wurden in der Länge so gewählt, dass mit dem Verschieben des Objektivs das Dia in den Schärfebereich der Kamera rutschte. (Die Kamera signalisiert übrigens auch bei diesem Aufbau, wann sie korrekt scharfstellen kann.)

Der Schienenabstand der optischen Bank bildet sich aus dem Auflagemaß der Linse, ist also durch den Durchmesser des Objektivs bestimmt.

Nun müssen optische Bank und Kamerauflage so gegeneinander verschiebbar sein, dass die Kamera durch die optische Mitte des Zusatzobjektivs blicken kann.

Für die verschiedenen Baugruppen habe ich unterschiedlich eingefärbte Bausteine benutzt. Für die Funktionalität spielt das natürlich keine Rolle.

Die dritte Komponente ist die Bildbühne. Bildbühne und optische Bank mit Kamerahalterung müssen nun wiederum so gegeneinander verschiebbar sein, dass der Blick der Kamera durch das Zusatzobjektiv den gesamten Ausschnitt des Diarahmens erfasst.

Zu diesem Zweck habe ich mir ein „Testdia“ mit Millimeterpapier gebaut, deren Kästchen dann am Bildschirm ausgezählt werden können. Wenn Sie horizontal 3,5 cm und vertikal knapp 2,5 cm erfassen, dann haben Sie hinreichend genau eingestellt.

Ein, zwei Kabelbinder halten dann das Objektiv sicher auf der optischen Bank in der gewünschten Position.

Eine Milchglasscheibe habe ich aus Transparentpapier und einem Rahmen aus Statikbausteinen gebaut. Die roten Statikverbinder halten das Papier sauber in Position.

Nun müssen Sie eine Entscheidung treffen: Das Seitenverhältnis des Kleinbildfilms ist 3:2, während kompakte Digitalkameras ein Seitenverhältnis 4:3 haben.

Sie können also entweder oben und unten einen Streifen vom Diarahmen mit erfassen, den Sie später in der Bildbearbeitung wegschneiden (Photoshop, PaintShop pro und ImageMagick machen so etwas auf Wunsch automatisch), oder Sie verzichten auf ein wenig vom linken und rechten Rand Ihres Dias.

Hochformatige Aufnahmen fotografieren Sie so ab, als wären Sie Querformat und drehen das Ergebnis anschließend am Computer.
Ausgelöst wird bequem per USB-Kabel vom Computer aus.

Ich habe so 5.000 Dias an einem verregneten Nachmittag in der Auflösung 1.600*1.200 geschafft. Für das anschließende automatische Nachbearbeiten hat meine Bildbearbeitung danach noch etwa zwei Stunden gerechnet, aber da war ich bereits vor dem Fernseher…

Wenn Sie statt mit einer DigiCam mit einer digitalen Videokamera arbeiten, können Sie wegen der viel ausgeprägteren Makrofunktion auf die Zwischenoptik verzichten…

Ach ja, aufräumen musste ich hinterher natürlich auch noch…

Videoschnittsysteme

Videoschnittsysteme

Casablanca ist Ihr Mittel zum Zweck, wenn Sie sich partout nicht mit einem PC für den Videoschnitt anfreunden können. Zwar werkelt im Inneren dieses Zauberkastens auch ein PC, nur eben so geschickt verborgen, dass Sie keine Angst davor haben müssen.

Nun, ich bin eine PC-Mensch, lebe von meiner Arbeit an und mit dem PC und habe mich – mir fehlen halt die Berührungsängste – nie mit diesem System ernsthaft auseinander gesetzt. Mindestens ein videotauglicher PC stand ohnehin immer auf meinem Schreibtisch…

Wir behandeln also das Thema „Videoschnitt“ auf diesen Seiten aus der Perspektive „Videoschnitt am PC“. Da es zunächst nicht darum geht, wie man welche Effekte mit welchem Programm erzielt, sind an dieser Stelle auch die Benutzer eines Apples oder eines Linux-Systems eingeschlossen.

Grundsätzlich fängt man immer mit dem Capturen des Videomaterials an. Sobald die Dateien mit den Videoclips auf der Festplatte vorliegen. Arrangiert man diese im Videoschnittprogramm (Welches konkrete Programm diese Bilder zeigen, soll hier zunächst nicht

interessieren.) in der richtigen Reihenfolge. Dazu haben sich zwei Verfahren etabliert. Manche Programme verfügen über ein so genanntes „Story Board“. Hier werden die Clips durch Bilder dargestellt und können auf der Fläche leicht verschoben werden.

Eine andere, auch häufig eingesetzte Weise der Darstellung, ist die Zeitleiste. Hier läuft der Film von links nach rechts und die einzelnen Clips sind auf unterschiedlichen Spuren dort mit Namen aufgeführt, wann sie „dran“ sind. Die Länge des Balkens zeigt die Länge eines Clips an. Dort, wo sie sich überlappen, lassen sich Überblendung einfügen. Seien Sie sparsam mit Effekten! – Wenn jeder Clip theatralisch in die Mitte des Fernsehers trudelt, setzen sich Ihre Zuschauer vielleicht das nächste Mal lieber mit ein paar Salzstangen vor die Waschmaschine!

Auf weiteren Spuren lassen sich Kommentare, O-Ton, weitere (transparente) Videos, Titel, etc. arrangieren. Man sieht wie auf einer Partitur für jedes 1/25 Sekunde (ein Frame) genau, welche Objekte gerade sichtbar sind. Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Projekt häufig speichern, denn Videobearbeitung ist rechenintensiv und mitunter mag der Computer nicht so, wie sie es gern wollen. Ihr Schnittprogramm ist plötzlich ganz nah bei Manitu, dort, wo auch im Winter die Büffel grasen.

Die hohe Kunst des Videoschnitts ist das Wegschmeißen!

Wenn dann die Reihenfolge stimmt, dann beginnt das Trimmen. Sie wollen nur das Beste vom Besten haben und schmeißen vorn und hinten von jedem Clip gnadenlos alles weg, was stört. Achten Sie dabei auf Bewegungen. Wenn jemand durchs Bild geht, lassen Sie ihn ganz gehen. Schneiden Sie da, wo eine Person in ihren Bewegungen innehält, und nicht dann wenn sie bereits wieder ausholt.

Ich fange meist mit einer passenden Hintergrundmusik an. Ein, zwei vielleicht drei Stücke, die zum Thema passen. Das gibt mir die Länge vor, auf die ich das Video trimmen will. Und dann wird gnadenlos alles geschnitten, was mir nicht auch beim fünften Durchgang noch gefällt. (Auch das macht das Hobby „Video“ so Zeit intensiv. Wenn man zwanzig Minuten Video schneidet, dann sieht man diese zwanzig Minuten (oder zumindest Ausschnitte davon) einige Dutzend Male, bis man ein befriedigendes Ergebnis hat.

Wenn Sie dann Ihre fünfzehn Kassetten vom Mallorca-Urlaub auf die Länge von drei Stücken balearischer Musik eingedampft haben – Wie gut dass Sie an eine Folklore-CD gedacht haben! -, können Sie sich über die Feinheiten Gedanken machen. Titel, Abspann und vielleicht ein paar Soud-Effekte. Ein „Miau“ für die Katze hier, eine knarrende Tür, die sich öffnet.

Zum Schluss wollen Sie den fertigen Film ausgeben. Sie können in zurück in die Kamera bringen und auf der Kassette speichern, wenn Ihre Kamera das zulässt (DV-IN). Oder sie speichern alle Clips, Kommentare, Titel im Original-DV-Codec als Datei auf dem PC. (Unter Windows wird das meist in Form einer AVI-Datei gemacht.) Dann können Sie das fertige Video natürlich auch auf eine DVD brennen oder einen kleinen Film für das Internet herunter rechnen lassen.

Hinweis: Bedenken Sie, dass die Benutzung von kommerzieller Musik in Ihrem Video eine Veröffentlichung im Internet ausschließt!

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Wie viel Pixel braucht der Mensch?

Sind 8-MegaPixel Grund genug zum Wechsel? In den Tagen, an denen ich diese Zeilen schreibe (Sommer 2004), liegt das neue erreichte Ende der Fahnenstange der DigiCams bei 8-MegaPixel. Ist das jetzt genug? Kann man da endlich investieren, oder soll man doch noch warten? Wann lohnt es sich, von der analogen Filmfotografie ins digitale Lager zu wechseln? Ich beschäftige mich nun seit 1984 mit PCs und kann Ihnen sagen, dass es keine konstruktive Schwelle gegeben hat, gibt oder geben wird, die eine Kaufentscheidung rein technisch begründet.

Ich beschäftige mich nun seit 1984 mit PCs und kann Ihnen sagen, dass es keine konstruktive Schwelle gegeben hat, gibt oder geben wird, die eine Kaufentscheidung rein technisch begründet
Einen Kauf sollten Sie dann tätigen, wenn Sie Verwendung für oder Freude an einem solchen Gerät haben, es unmittelbar nach dem Kauf benutzen können und sich nicht zu sehr grämen, wenn Sie beim Verlassen des Geschäfts bereits den Dekorateur im Schaufenster neue Preisauszeichnungen anbringen sehen.

Panta rhei – die Preise in der Unterhaltungsindustrie gehen den Bach runter!

Übertragen auf die Fotografie bedeutet das: Die Tatsache, dass die Entscheidung von Otto Barnack für seine Fotoexperimente auf Kinofilm zurückzugreifen, zu einem seit fast hundert Jahren bestehendem De-Facto-Standard in der analogen Fotografie geführt hat, lässt sich so nicht auf die digitale Welt übertragen.

Die Kosten bei der Sensorherstellung haben zwar bei den Sensoren mehrere mehr oder weniger genormte Größenklassen entstehen lassen, die auch mehr über die Qualitätseinstufung aussagen, als die Pixelzahl allein. Doch die Chipgröße spielt leider in Werbung und Marketing eher eine untergeordnete Rolle und ist meist tief in den Prospekten verborgen. Zudem sind andere Fertigungsparameter nicht minder entscheidend und werden meist gut vor neugierigen Fragen der Käufer verborgen.

Es wird in der digitalen Welt wohl nie den MegaPixel-Wert geben, der dann wie der Kleinbildfilm über Jahrzehnte hinweg zum De-Facto-Standard avancieren wird. Ihr digitales Fotoalbum wird über die Jahre hinweg Bilder in unterschiedlichen Qualitäten aufweisen, und das nicht nur, weil Ihre Kenntnisse zunehmen. Die Auflösung wird weiter im Fluss sein, und Sie werden entweder irgendwann anfangen, digital zu fotografieren, oder Sie lassen es. Für beides gibt es gute Gründe.

Für die digitale Fotografie spricht: Die Bilder sind sofort verfügbar, lassen sich per eMail verschicken, drucken und auf T-Shirts bügeln, wenn Sie wollen. Statt mit Dias quälen Sie Ihre Zuschauer mit multimedialer Langeweile entweder am Computer oder am Fernseher mit mitnahmefreundlicher DVD.

Wenn die Qualität Ihrer Kamera (Sensorgröße) es zulässt, dann können Sie mit einer Filmempfindlichkeit von 100 ASA am Strand fotografieren und beim abendlichen Candle-Light-Dinner auf 800 ASA hochschalten, ohne Film oder Kamaragehäuse zu wechseln. Aber zurück zur Frage: Sind viele Pixel nun immer erstrebenswert, und wo kann man anfangen, gelassener an die Sache heran zu gehen? Im journalistischen Umfeld werden Aufnahmen digitaler Vollformat-DSLR-Kameras mit derzeit bis zu 16-MegaPixel-Auflösung benutzt, um in Wochenmagazinen Doppelseiten zu gestalten. Das wäre dann etwa DIN A3.

Mit Kameras der 4 oder 5 MegaPixel-Klasse sind Sie für ein übliches Amateur-Foto-Leben schon ganz gut gerüstet. (Bei einer DSLR der 3 MegaPixel-Klasse wären Sie einer 4 oder 5 MegaPixel DigiCam sogar überlegen!)

Vergessen Sie bitte auch die theoretisch möglichen Auflösungen eines Kleinbildnegativs (bis zu 25 MegaPixel), wenn Sie nicht grundsätzlich a) für ein einzelnes Objektiv mehr ausgeben, als für die Kamera, Sie b) grundsätzlich mit Stativ fotografieren und zwar c) auf einen Film der 8-Euro-Klasse, den Sie d) in einem Profi-Fachlabor entwickeln lassen. Ein Film vom Grabbeltisch, mit einem Wald-und-Wiesen-Objektiv belichtet und über den Über-Nacht-Express-Service weiterbearbeitet, bleibt bei 5 MegaPixeln stecken. – Basta!

8-MegaPixel sind natürlich zunächst mehr. Mehr an horizontaler Auflösung und mehr an vertikaler Auflösung. Wie viel mehr, überlasse ich Ihren Rechenkünsten; das gängige Seitenverhältnis ist 4:3. Bedenken Sie aber auch, dass diese zusätzlichen Pixel auf einer gleichgroßen Sensorfläche untergebracht werden müssen. Die einzelnen lichtempfindlichen Bereiche werden mit jeder Mega-Generation also immer kleiner. Das wirkt sich dann negativ aus, wenn wenig Licht zur Verfügung steht, Sie also in der Dämmerung fotografieren wollen. Dann nämlich stellen Sie fest, dass mehr Pixel auch mehr rauschen.

Und noch etwas kommt hinzu: Die Generationen neuer Fotosensoren schreiten schneller voran, als die Bereitschaft der Kamerahersteller gleichzieht, diesen Sensoren neue Objektive zu spendieren. Mitunter gibt es Modelle, bei denen der alte Sensor bessere Resultate geliefert hat, einfach, weil die Kombination von Sensor und Objektiv besser harmonierte.

Tipp: Schauen Sie bei ebay rein. Wenn ältere Modelle einen höheren Preis erzielen als das aktuelle Modell des Herstellers, dann hat das Objektiv in der Regel seinen Zenit überschritten!

Heute, da ich diese Zeilen in die Tastatur hacke (Sommer 2004), sind die 8-MegaPixel-Sensoren (bei den DigiCams, nicht bei den DSLR!!) soweit an der Grenze des technisch Machbaren, dass ich mir persönlich lieber eine ältere Generation zulegen würde, deren Verhalten im Grenzbereich weniger kapriziös ist. Nächstes Frühjahr kann diese Einschätzung durch Weiterentwicklung bei den Signalprozessoren bereits wieder überholt sein.

Und wo ist das Fazit? Wenn Sie Lust an der digitalen Fotografie haben, fangen Sie an! Jetzt, unmittelbar! Was es jetzt zu kaufen gibt, ist – sofern es aus seriöser Quelle stammt – durch die Bank nutzbar. Lernen Sie aber damit zu leben, dass es morgen bereits etwas – scheinbar – besseres gibt.

Ein Fotoapparat ist keine Geldanlage (mehr)!

Und vergessen Sie das Anlage-Prinzip. Eine digitale Kamera ist keine Wertanlage, selbst wenn Sie über Ihre finanzielle Schmerzgrenze hinausgegangen sind. Das Ding ist in ein paar Jahren keinen Pfifferling mehr wert, egal welches Markenlogo darauf prangt! (Auch wenn alte Leicas heute bei Versteigerungen Wahnsinnspreise erzielen, wird niemand in 50 Jahren ein entsprechendes digitales Pendant egal welchen LifeStyle-Herstellers haben wollen, für das es keinen Akku mehr gibt!)

Nutzen Sie eine Kamera jetzt! Machen Sie schöne Bilder, die Sie und Ihre Mitmenschen erfreuen! (Und löschen Sie die weniger schönen, damit Sie die wirklich schönen auch wiederfinden!) Erforschen Sie Ihre Leistungsgrenzen und die Ihrer Kamera. Und wenn Sie irgendwann die Lust nach etwas neuerem, besseren und glänzendem packt, kaufen Sie diese Kamera, wenn Sie sich dazu nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen müssen. (Denken Sie daran, eine digitale Kamera ist ein Gebrauchsgegenstand, und keine Investition! – Es sei denn Sie sind die Deutsche Presseagentur und wollen 1.000 DSLR-Gehäuse kaufen; dann sind Sie aber auf diesen Seiten falsch!)

Die alte Kamera können Sie wahlweise Ihrem Enkel überlassen (die sind aber heute auch schon sehr anspruchsvoll) oder ins Auto legen, falls Ihnen einmal beim Rechts abbiegen ein unachtsamer Linksabbieger den Vorrang nimmt…

Und wenn Sie plötzlich meinen, mit Ihren Fotos Lastwagen illustrieren zu müssen, dann sind entweder die 16-MegaPixel einer Profi-DSLR auch nicht ausreichend, oder Sie nutzen den Computer, um zu tricksen, indem Sie sich etwa überlegen, dass niemand das Bild auf dem Sattelzug aus 20 cm Nähe betrachten wird! Denn dann können Sie einfach die Pixel größer machen… (Oder korrekter, durch eine sinnvolle Funktion, etwa Splines, entsprechend interpolieren.)

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