Cradle

Eine „Wiege“ für den Pocket PC

Dieses Projekt erhebt nicht den Anspruch auf Genialität, sondern soll nur zeigen, wie hilfreich ein
paar FischerTechnik-Bausteine im Alltag sein können.

Nach dem Kauf meines neuen Pocket-PC habe ich zunächst festgestellt, dass er beim Laden und Synchronisieren ziemlich gefährlich an der Tischkante lag, durch das Kabel in ständiger Gefahr, vom Tisch gezogen zu werden.

Eine „Docking-Station“ oder „Cradle“ wurde nicht mitgeliefert, und hätte wohl eigens einen Transport aus Südost-Asien notwendig gemacht. Denn ohne eigenes Ladegerät (hier bediente man sich des beim Gerät bereits mitgelieferten USB-/Lade-Kombikabels), fand ich 35 Euronen für ein Stück Termoplast bestenfalls durch hohe Luftfrachtkosten gerechtfertigt.

Der größte Nachteil war in meinen Augen aber, dass die Schutzhülle, die ich dem Taschenkalender inzwischen spendiert hatte, jedes Mal hätte entfernt werden müssen, um das Gerät zu laden.

Dank ein paar Bausteinen und einer zehnminütigen Kreativpause, ist das Problem nun hinreichend gelöst.

Übrigens: Vielleicht kann ich mich ja noch aufraffen, und meine gesamten Schreibtisch-Utensilien (Kugelschreiberköcher, Ablage, Tesa-Roller, Briefklammernaufbewahrung…) im neuen Design verwirklichen. Ich muss mal meine schwarzen Steine zählen…

Diascanner

Dias scannen mit der DigiCam

Wer aus analogen Fototagen noch viel Diamaterial in das Computerzeitalter hinüber retten will, der steht vor einem Dilemma.

Die besten Ergebnisse erreicht man natürlich mit einem dafür konstruierten Filmscanner. Diese Geräte liefern ein hervorragendes Ergebnis. Sie lassen sich auf das Filmmaterial einmessen und produzieren hervorragende TIFF-Dateien in astronomischer Größe, die für jede Form der Weiterverarbeitung eine ausgezeichnete Basis darstellen.

Wegen dieses Qualitätsarguments steht auch auf meinem Schreibtisch so ein Gerät mit SCSI-Anschluss.
Nur, wenn ich keine A3-Ausbelichtung im Fotosatz benötige, sondern ein Dia für eine Web-Site verwenden will, oder eine Dia-Show auf DVD brennen, dann ist das ein wenig wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Wer einmal 30 Diamagazine mit einer Scan-Zeit von 3 Minuten pro Dia digitalisiert hat, der hat vor allem eins bewiesen: Geduld.
Es muss doch auch einfacher gehen?

Es muss doch auch einfacher gehen? Und es geht! Mit einer handelsüblichen DigiCam und einer optischen Bank aus FischerTechnik. Die „Scan-Zeit“ beträgt etwa 1/30 Sekunde. Die Auslösung erfolgt bequem über den Computer und die Handhabung der Dias bleibt gegenüber dem Filmscanner gleich: Dia einlegen – Computer scannen lassen – Dia tauschen.

Die Güte der optischen Bank, die wir mit FischerTechnik-Bordmitteln erreichen können, ist sicherlich nicht für hochpräzise Aufgabenstellungen geeignet, aber für ein paar Digitalisierungen in DVD-Qualität, eine Glückwunschkarte oder die Web-Site reicht sie allemal.

Wichtig ist, dass Sie dort, wo sie Bildbühne, Objektiv und Kamerahalterung später verschieben wollen, die Steine mit einer durchgängigen Fuge aneinander reihen.

Den „Montageflansch“, der das spätere seitliche Ansätzen von Teilen ermöglicht, sollten Sie immer auf die Seite setzen, an denen keine verschiebbaren Komponenten montiert sind.

Zur Erhöhung der Stabilität hat es sich bewährt, eine Metallstange, wie sie bei FischerTechnik etwa für die Achsen Verwendung findet, einzuschieben.

Beginnen sollten wir mit einer stabilen Kameraauflage, die Sie um Ihr Modell herum stricken. Ich habe meine Versuche mit einer Canon IXUS gemacht, für die ich eine kleine Sitzbank gebaut habe, die mit roten Verkleidungplatten ausgelegt wurde.

Da etwa die IXUS nicht über eine Naheinstellgrenze verfügt, mit der sich ein Dia formatfüllend abbilden ließe, benötigt man eine Zwischenoptik. Ich habe mich, weil im Haushalt verfügbar, für das Objektiv meines Diaprojektors entschieden.

Die Schienen der „optischen Bank“ wurden in der Länge so gewählt, dass mit dem Verschieben des Objektivs das Dia in den Schärfebereich der Kamera rutschte. (Die Kamera signalisiert übrigens auch bei diesem Aufbau, wann sie korrekt scharfstellen kann.)

Der Schienenabstand der optischen Bank bildet sich aus dem Auflagemaß der Linse, ist also durch den Durchmesser des Objektivs bestimmt.

Nun müssen optische Bank und Kamerauflage so gegeneinander verschiebbar sein, dass die Kamera durch die optische Mitte des Zusatzobjektivs blicken kann.

Für die verschiedenen Baugruppen habe ich unterschiedlich eingefärbte Bausteine benutzt. Für die Funktionalität spielt das natürlich keine Rolle.

Die dritte Komponente ist die Bildbühne. Bildbühne und optische Bank mit Kamerahalterung müssen nun wiederum so gegeneinander verschiebbar sein, dass der Blick der Kamera durch das Zusatzobjektiv den gesamten Ausschnitt des Diarahmens erfasst.

Zu diesem Zweck habe ich mir ein „Testdia“ mit Millimeterpapier gebaut, deren Kästchen dann am Bildschirm ausgezählt werden können. Wenn Sie horizontal 3,5 cm und vertikal knapp 2,5 cm erfassen, dann haben Sie hinreichend genau eingestellt.

Ein, zwei Kabelbinder halten dann das Objektiv sicher auf der optischen Bank in der gewünschten Position.

Eine Milchglasscheibe habe ich aus Transparentpapier und einem Rahmen aus Statikbausteinen gebaut. Die roten Statikverbinder halten das Papier sauber in Position.

Nun müssen Sie eine Entscheidung treffen: Das Seitenverhältnis des Kleinbildfilms ist 3:2, während kompakte Digitalkameras ein Seitenverhältnis 4:3 haben.

Sie können also entweder oben und unten einen Streifen vom Diarahmen mit erfassen, den Sie später in der Bildbearbeitung wegschneiden (Photoshop, PaintShop pro und ImageMagick machen so etwas auf Wunsch automatisch), oder Sie verzichten auf ein wenig vom linken und rechten Rand Ihres Dias.

Hochformatige Aufnahmen fotografieren Sie so ab, als wären Sie Querformat und drehen das Ergebnis anschließend am Computer.
Ausgelöst wird bequem per USB-Kabel vom Computer aus.

Ich habe so 5.000 Dias an einem verregneten Nachmittag in der Auflösung 1.600*1.200 geschafft. Für das anschließende automatische Nachbearbeiten hat meine Bildbearbeitung danach noch etwa zwei Stunden gerechnet, aber da war ich bereits vor dem Fernseher…

Wenn Sie statt mit einer DigiCam mit einer digitalen Videokamera arbeiten, können Sie wegen der viel ausgeprägteren Makrofunktion auf die Zwischenoptik verzichten…

Ach ja, aufräumen musste ich hinterher natürlich auch noch…