Videoschnittsysteme

Videoschnittsysteme

Casablanca ist Ihr Mittel zum Zweck, wenn Sie sich partout nicht mit einem PC für den Videoschnitt anfreunden können. Zwar werkelt im Inneren dieses Zauberkastens auch ein PC, nur eben so geschickt verborgen, dass Sie keine Angst davor haben müssen.

Nun, ich bin eine PC-Mensch, lebe von meiner Arbeit an und mit dem PC und habe mich – mir fehlen halt die Berührungsängste – nie mit diesem System ernsthaft auseinander gesetzt. Mindestens ein videotauglicher PC stand ohnehin immer auf meinem Schreibtisch…

Wir behandeln also das Thema „Videoschnitt“ auf diesen Seiten aus der Perspektive „Videoschnitt am PC“. Da es zunächst nicht darum geht, wie man welche Effekte mit welchem Programm erzielt, sind an dieser Stelle auch die Benutzer eines Apples oder eines Linux-Systems eingeschlossen.

Grundsätzlich fängt man immer mit dem Capturen des Videomaterials an. Sobald die Dateien mit den Videoclips auf der Festplatte vorliegen. Arrangiert man diese im Videoschnittprogramm (Welches konkrete Programm diese Bilder zeigen, soll hier zunächst nicht

interessieren.) in der richtigen Reihenfolge. Dazu haben sich zwei Verfahren etabliert. Manche Programme verfügen über ein so genanntes „Story Board“. Hier werden die Clips durch Bilder dargestellt und können auf der Fläche leicht verschoben werden.

Eine andere, auch häufig eingesetzte Weise der Darstellung, ist die Zeitleiste. Hier läuft der Film von links nach rechts und die einzelnen Clips sind auf unterschiedlichen Spuren dort mit Namen aufgeführt, wann sie „dran“ sind. Die Länge des Balkens zeigt die Länge eines Clips an. Dort, wo sie sich überlappen, lassen sich Überblendung einfügen. Seien Sie sparsam mit Effekten! – Wenn jeder Clip theatralisch in die Mitte des Fernsehers trudelt, setzen sich Ihre Zuschauer vielleicht das nächste Mal lieber mit ein paar Salzstangen vor die Waschmaschine!

Auf weiteren Spuren lassen sich Kommentare, O-Ton, weitere (transparente) Videos, Titel, etc. arrangieren. Man sieht wie auf einer Partitur für jedes 1/25 Sekunde (ein Frame) genau, welche Objekte gerade sichtbar sind. Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Projekt häufig speichern, denn Videobearbeitung ist rechenintensiv und mitunter mag der Computer nicht so, wie sie es gern wollen. Ihr Schnittprogramm ist plötzlich ganz nah bei Manitu, dort, wo auch im Winter die Büffel grasen.

Die hohe Kunst des Videoschnitts ist das Wegschmeißen!

Wenn dann die Reihenfolge stimmt, dann beginnt das Trimmen. Sie wollen nur das Beste vom Besten haben und schmeißen vorn und hinten von jedem Clip gnadenlos alles weg, was stört. Achten Sie dabei auf Bewegungen. Wenn jemand durchs Bild geht, lassen Sie ihn ganz gehen. Schneiden Sie da, wo eine Person in ihren Bewegungen innehält, und nicht dann wenn sie bereits wieder ausholt.

Ich fange meist mit einer passenden Hintergrundmusik an. Ein, zwei vielleicht drei Stücke, die zum Thema passen. Das gibt mir die Länge vor, auf die ich das Video trimmen will. Und dann wird gnadenlos alles geschnitten, was mir nicht auch beim fünften Durchgang noch gefällt. (Auch das macht das Hobby „Video“ so Zeit intensiv. Wenn man zwanzig Minuten Video schneidet, dann sieht man diese zwanzig Minuten (oder zumindest Ausschnitte davon) einige Dutzend Male, bis man ein befriedigendes Ergebnis hat.

Wenn Sie dann Ihre fünfzehn Kassetten vom Mallorca-Urlaub auf die Länge von drei Stücken balearischer Musik eingedampft haben – Wie gut dass Sie an eine Folklore-CD gedacht haben! -, können Sie sich über die Feinheiten Gedanken machen. Titel, Abspann und vielleicht ein paar Soud-Effekte. Ein „Miau“ für die Katze hier, eine knarrende Tür, die sich öffnet.

Zum Schluss wollen Sie den fertigen Film ausgeben. Sie können in zurück in die Kamera bringen und auf der Kassette speichern, wenn Ihre Kamera das zulässt (DV-IN). Oder sie speichern alle Clips, Kommentare, Titel im Original-DV-Codec als Datei auf dem PC. (Unter Windows wird das meist in Form einer AVI-Datei gemacht.) Dann können Sie das fertige Video natürlich auch auf eine DVD brennen oder einen kleinen Film für das Internet herunter rechnen lassen.

Hinweis: Bedenken Sie, dass die Benutzung von kommerzieller Musik in Ihrem Video eine Veröffentlichung im Internet ausschließt!